Wer in den letzten Monaten regelmäßig am Wallufer Rheinufer zugegen war, dem sind bestimmt mehr als einmal zwei tierisch heiße Feger auf dem Rhein ins Auge gesprungen. Für alle anderen klären wir hier und jetzt mal auf, was es mit der Rheingauer Wassertierwelt so auf sich hat.
Die schnellen weißen Punkte auf dem Wasser, die meist so schnell wie sie erschienen auch wieder aus dem Blickfeld verschwanden, waren: Einerseits die neue J/70 „Wildsau”, mit jeweils wechselnden Besetzungen, sowie die zweite J/70 „Hot Chick“ von Alex Cross, ebenfalls mit wechselnden Crews. Gemeinsam bildeten sie das wild-heiße Duell der Saison!
Während im Frühsommer die letzten Fun-Segler mit ihren Schiffchen noch am Kran zappelten und dann die Fun-Regatta der Fahrtensegler erst wegen Hochwasser ausfiel und später als Flotillenfahrt nachgeholt wurde, lieferten sich die beiden Racer schon längst heiße Rennen. Angesagt war Fun-Segeln der etwas anderen Art — mit viel Action und bei Starkwind gerne auch mal mit pfeifenden Wanten, sowie nassem Tuch an Mast und Seglerbrust.
Natürlich alles im Dienst höherer Ziele… (Wer es jetzt noch nicht weiß, dem verraten wir es nicht mehr — aber wir werden irgendwann berichten.)
Im Vordergrund stand zunächst die Bootsbeherrschung unter allen Bedingungen. War die Frühjahrsregatta noch ein lauer Übungstörn, so wurde es im Juni stürmischer. Halsen unter Gennaker bei 5-6 Bft (und Sonnenschein) zeigten den wechselnden Crews beider Boote anfangs ihre Grenzen auf und legten sie auch öfter mal flach aufs Wasser. Nach der Akklimatisierungsphase und einer steilen Lernkurve wurde es aber schnell besser. Und schneller war besser: Ein Speed von bis zu 18kn durchs Wasser war bald keine Seltenheit mehr. Kein Wunder, dass die Spaziergänger am Leinpfad gar nicht so schnell ihre Köpfe drehen konnten, wie Sau und Huhn wieder hinter dem nächsten Uferbaum verschwanden.
In Summe trainierten über den Sommer hinweg unter der Leitung von Teamchef Falko Braun über zehn ambitionierte Segler, aus denen sich am Saisonende ein vierköpfiges Team herausbildete. Die vergangenen Wochen und ersten Herbsttage waren dann vom Einspielen dieser finalen Crew geprägt. Positionen an Bord, Abläufe und Kommunikation mussten abgestimmt und perfektioniert werden und manchmal brauchte es auch einfach mal ein paar ruhige Momente im Cockpit zum gegenseitigen Austausch.
Nach dem der Speed des Bootes an sich kein Thema mehr ist, ging es zuletzt um kleinteilige Manöver. Stoppuhr raus, Gennaker rauf, Gennaker runter, Uhr stopp! Und nochmal! Da geht noch was. Nächstes Manöver: Stoppuhr klar, Klar zur Wende, alles klar… Wenn da Wildsau und Hühnchen nur mal ein klaren Kopf behalten!
Egal: Fürs erste klappt alles gut und schnell. Nun ist in den in den kommenden Wochen Feinschliff angesagt. Und bloß nicht aus der Übung kommen. In nicht allzu ferner Zukunft wird das mal wichtig sein. (Wir sagen nix…)
Ob bei all der Übung nun am Ende das heiße Huhn oder die wilde Sau öfters das Rennen für sich entschied… diejenigen, die in den letzten Monaten regelmäßig am Wallufer Rheinufer zugegen waren, wissen es! Allen anderen werden wir es jetzt nicht auch mehr verraten. Aber für sie bleibt immer noch die Wahl zwischen Geflügel und Schweinchen in der Clubhausgastronomie…